Aufzucht unserer Welpen
1. Elterntiere |
2. Die Geburt |
3. Aufzucht ab der 2. Woche |
4. Fütterung der Welpen u.d.erwachsenen Doggen |
Es ist ein langer, beschwerlicher Weg, ehe eine Dogge auf einer Zuchtzulassungsveranstaltung (ZZL) vorgestellt werden kann. Sie muß - von Futter-, Pflege- und Tierarztkosten abgesehen, mit ca. 17 Monaten HD-geröntgt werden, um den für die Zucht geforderten Nachweis über eine eventuelle Hüftgelenkerkrankung (HD) zu erbringen, da diese eine Erbkrankheit ist. (siehe Erläuterungen unter "HD") Hier nur für Unkundige - HD A = keine Erkrankung, HD B = Verdacht auf Erkrankung, HD C - Erkrankung leicht, ab HD D darf nicht für die Zucht verwendet werden. Die ZZL-Ordnung des Deutschen Doggen Clubs (DDC 1888 e.V.) sieht vor, daß auch noch HD C - belastete Tiere in der Zucht Verwendung finden dürfen, was wir persönlich ablehnen! Unsere Zuchthündinnen sind HD-frei(A). Wir legen für unsere Zucht sehr strenge Kriterien zugrunde und würden keinesfalls mit einer HD C- belasteten Hündin züchten, auch wenn es lt. Zuchtordnung noch möglich ist. Ausnahme in unserer Zucht war "Zastin", welche mit links HD B - und rechts HD C ausgewertet wurde. Obwohl wir damals davon überzeugt waren, dass unsere Mutterlinie, gerade was HD-Freiheit betrifft, genetisch so gefestigt ist, dass Zastins Nachkommen keinen Schaden nehmen würden, war es ein Fehler, denn von 16 aufgezogenen Nachkommen von ihr hatten 2 Doggen HD C und zwei HD B. Dieses Lehrgeld mußten wir bezahlen und züchten nun seit 1997 nur noch mit HD-freien Hündinnen bzw. bis maximal HD B.
Wir können uns vorstellen, wie enttäuschend es für einen Züchter sein muß und auch welch finanzieller Verlust es für ihn bedeutet, wenn sich herausstellt, daß seine, für die Zucht vorgesehene Dogge, z.B. HD D aufweist, was für die Zucht das "Aus" bedeuten würde. Verständlicherweise ging nach der Wiedervereinigung der vorwiegend HD-freie Bestand der DDR-Doggen verloren, so dass auch wir uns damit abfinden müssen, zwar selten, aber immerhin kommt es auch in unserer Zucht vor, eine Dogge mit HD C eingestuft zu bekommen. Bisher hatten wir Glück und auch ein züchterisch gutes Händchen, denn unsere Hündinnen waren bis jetzt immer HD A und ich möchte es nochmals betonen, HD C ist für unserer Zucht tabu. Uns ist wohl bekannt, dass unsere Einstellung, die wir auch noch öffentlich machen, nur wenige Befürworter findet! Wer mein Buch kennt, weiß, daß die Zuchten in der ehemaligen DDR 90 % HD-frei waren und nur in Ausnahmefällen - HD-belastete Doggen zur Zucht verwendet werden durften.In einem solchen Fall mußte diese Dogge einen hohen Zuchtwert aufweisen, also im Exterieur so positiv herausragen, dass HD B oder HD C in Kauf genommen wurde und dies immer unter Zuchtlenkung, was bedeutete, dass unbedingt alle Nachkommen aus einer solchen einmaligen Verpaarung HD-geröntgt werden mußten.
Einem Welpen sollte - vom Abholtag an - sein Platz im Zwinger zugewiesen werden. Tagsüber sollten sich die Besitzer im Garten viel mit dem Neuankömmling beschäftigen, doch nach der jeweiligen Fütterung ist der Welpe auf seinen Platz im Zwinger zu verbringen, um ihm die nötige Ruhephase zu gewährleisten. Besonders in diesem Zusammenhang möchten wir darauf verweisen, dass der Ruheplatz absolut tabu für Kinder sein sollte. Genauso sind Kinder vom Freßplatz des Hundes fern zu halten. Dies wechselt sich tagsüber vom Aufwachen, Spielen, Fressen, Schlafen ab. Nachts verbleibt der Welpe konsequent im Zwinger. Haben die Besitzer diese Verfahrensweise ca. 3 Wochen mit Erfolg praktiziert, kann dazu übergegangen werden, den Welpen auch einmal über einen längeren Zeitraum ins Haus mitzunehmen. In diesem Fall muß er aber gut beobachtet werden und ist sofort beim kleinsten Anzeichen des Kot- oder Harnabsetzens nach draußen zu bringen. Er wird nach der Eingewöhnungsphase gerne ohne Aufbegehren seinen Zwinger aufsuchen und dort bleiben, so dass man immer die Möglichkeit hat, ihn in einer Notfallsituation, auch zum Schutz seiner selbst, für ein paar Stunden ausbruchsicher unterzubringen.
Im gleichen Fall, wie wir reine Wohnungshaltung ablehnen, ist die reine Zwingerhaltung zu betrachten! Egal welche Hunderasse, aber besonders eine Dogge würde als "Zwingerhund" seelisch verkümmern.
Ganz besonders ein Welpe braucht viel menschliche Zuwendung und wer dies aus beruflichen Gründen nicht garantieren kann, sollte sich keinen Welpen anschaffen, sondern sich lieber einen etwas älteren, schon gut sozialisierten und geprägten Hund zulegen. Bei uns funktioniert diese Haltung perfekt.Unsere Hunde verbringen die Nacht im Zwinger, bewegen sich tagsüber alle frei im Garten, dürfen je nach Situation ins Haus, fühlen sich im Haus wohl wie im Garten. Abends, nach dem Fressen, bezieht jede Dogge ihren Zwinger und weiß, daß damit der Tag beendet ist.Wir raten jedem Welpeninteressenten davon ab, sich einen Welpen von einem Züchter zu holen, wo der Wurf ca. ab der 5. Woche allein im Zwinger ohne Mutter die restlichen Wochen bis zur Abholung dahinvegetiert. Er lernt nichts, wird kaum geprägt und noch weniger sozialisiert - er bleibt ganz einfach dumm!!
Wie oben bereits erwähnt, ist Muttermilch unersetzbar! Deshalb sollte nur eine Hündin zur Zucht verwendet werden, welche optimal, mindestens bis zur 3. Woche, ihre Welpen voll säugen kann, entscheidend ist natürlich die Anzahl der aufzuziehenden Welpen. Die Zufütterung beginnen wir mit Welpenbrei und Welpenmilch der Firma "Bosch". Bereits nach einer Woche erhalten die Welpen stark zerkleinertes rohes Rindfleisch mit geringem Fettanteil. Nach und nach erhöhen wir die Futtermenge bis die Welpen 5 Mahlzeiten rohes Rindfleisch oder Pansen, klein geschnitten, vermischt mit vorher gebrühten und gequollenen Futterhaferflocken und Welpenmilch zu sich nehmen. Die Menge richtet sich danach, wie die Welpen fressen, bleibt etwas übrig, wird die Menge der nächsten Mahlzeit reduziert. Von den 5 angebotenen Mahlzeiten besteht eine aus Trockenfutter, welches im eingeweichten Zustand verabreicht wird. Zum Knabbern bekommen die Welpen Kalbsknochen. Bei der gemischten Fütterung - Trockenfutter/Fleischfütterung, wo der Fleischanteil mehr als 60 % der Gesamtmenge übersteigt - ist es unerlässlich, Vitamine und Mineralstoffe zu verabreichen. Die entsprechende Anleitung dazu erhält jeder Welpenkäufer speziell entsprechend seiner von ihm gewählten Fütterung. Wird ausschließlich Fertigfutter gefüttert, sind keine Vitamine ect. erforderlich.Wenn ca. in der 6. Woche die Muttermilch langsam versiegt, trinken die Welpen auch vermehrt frisches Wasser, vor allem im Sommer sollte stets frisches Wasser in größerer Menge vorhanden sein.
Meine, über Jahre geführten, Wurf-Aufzeichnungen zeigen eindeutig, dass die Welpen, die vorwiegend mit Frischfleisch aufgezogen wurden, muskulöser und schwerer sind, als die, welche mit Fertigfutter aufgezogen wurden.
Die Ernährung ist mit das wichtigste Standbein einer guten Gesundheit. Leider haben die meisten Hundebesitzer die Verantwortung für die Ernährung ihres Hundes an die Tierfutterhersteller abgegeben. Es ist bequemer und einfacher, einen Sack Futter zu kaufen und den Angaben des Herstellers zu glauben, als sich eingehend mit dem Thema Ernährung zu beschäftigen. Das negative Ergebnis der Fütterung mit dieser auf Getreide basierenden Nahrung wird immer deutlicher durch den enormen Zuwachs an Krankheiten in unserer Hundepopulation. Krebs, Allergien, Pankreatitis, Pankreas-Insuffizienz, , Nieren- und Lebererkrankungen, Immunschwäche, Fruchtbarkeits- und Wachstumsstörungen treten immer häufiger auf und lassen sich nicht einfach mit "Überzüchtung" erklären. Ein Organismus braucht mindestens 10.000 Jahre, um sich auf eine totale Ernährungsveränderung umzustellen. Um sich auf Fertigfutter umzustellen, hatte der Hund etwa 60 Jahre Zeit. In diesen 60 Jahren hat sich der allgemeine Gesundheitszustand unserer Hunde dramatisch verschlechtert. Das hängt UNBEDINGT mit der nicht artgerechten Ernährung zusammen. Viele Tierärzte, Züchter und Hundebesitzer sind heute der Meinung, daß Fertigfutter überwiegend Verursacher des schlechten Gesundheitszustandes unserer Hunde und Katzen ist und suchen Alternativen zu Fertigfutterprodukten. Eine dieser Alternativen, die mittlerweile Befürworter in der ganzen Welt hat, ist die sogenannte BARF-Ernährung, die wir in der DDR jahrzehntelang praktiziert und damit unbewußt das Richtige getan haben. BARF - was ist das? Das Akronym BARF wurde zuerst von der Amerikanerin Debbie Tripp genutzt, um die Leute zu bezeichnen, die ihre Hunde mit rohem, frischem Futter ernähren, und um das Futter selber zu bezeichnen. In diesem Fall bedeutete das Akronym Born Again Raw Feeders (neugeborene Rohfütterer) oder Bones And Raw Foods (Knochen und rohes Futter). Später wurde dem Akronym noch die Bedeutung "Biologically Appropriate Raw Foods" (biologisch geeignetes rohes Futter) gegeben. Das Witzige an diesem Begriff ist, daß BARF in Umgangsenglisch auch Erbrechen bedeutet, was bei einigen Neueinsteigern, die nun mit rohem Fleisch, Pansen und Innereien hantieren, sicherlich ein etwas gequältes Lächeln hervorbringen dürfte. Ich habe B.A.R.F. übersetzt in Biologisch Artgerechtes Rohes Futter, damit es in Deutsch auch verständlich ist. Da das Akronym BARF für verschiedene Leute verschiedene Bedeutungen hat, muß ich kurz klarstellen, daß es für mich einfach Rohfütterung bedeutet und nicht einen bestimmten Diätplan bezeichnen soll. Somit ist B.A.R.F. (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter) ein Begriff, der Futter beschreibt, das aus frischen Zutaten vom Hundebesitzer selber zusammengestellt wird und roh verfüttert wird. Hierbei versucht man so weit wie möglich die Ernährung eines wild lebenden Kaniden, wie zum Beispiel die des Wolfes, zu imitieren. Fertigfutter - was ist das?
Den wenigsten Hundebesitzern dürfte klar sein, was alles für "leckere" Sachen in diesen Futtersäcken sind. Von den Chemikalien, Konservierungsmitteln und Geschmacksverstärkern wissen schon viele, und es gibt inzwischen auch zahlreiche Marken, die angeblich ohne diese Schadstoffe auskommen. Wie ihr Futter trotzdem mindestens ein Jahr haltbar sein kann, erklären sie nicht. Fakt ist, daß die Hundefutterhersteller ihre Grundsubstanzen so einkaufen, daß die Konservierungsstoffe schon enthalten sind. Deshalb brauchen sie bei ihrer eigenen Produktion keine Zusatzstoffe mehr hinzufügen und sie auch nicht zu deklarieren. Anders ausgedrückt: Wenn auf einem Hundefuttersack steht "keine Zusatzstoffe", dann heißt das nur, daß der Hersteller bei seiner Verarbeitung keine Zusatzstoffe hinzugefügt hat; er darf das also auch dann, wenn er Vorprodukte, also Tier- und Getreidemehle, mit Konservierungsstoffen verwendet. Problematisch ist auch die Undurchsichtigkeit der Herkunft und der Qualität der einzelnen Zutaten. Dazu muß man erst wissen, was alles erlaubt ist unter Begriffen wie "Tierische Nebenprodukte", "Geflügelfleischmehl", "Trockenschnitzel", "Fischmehl" oder "Knochenmehl". Im folgenden einige Tierkörperteile, die auch in den besseren Hundefutterprodukten enthalten sind: Hühner: Füße, Schnabel, Federn, Kot; Rinder: Blut, Fell, Hufe, Hoden, Kot, Urin; dazu der Abfall von Getreidemühlen und Gemüseverarbeitungsfabriken. Füße, Hufe, Schnäbel, Federn usw. enthalten hohe Mengen an Stickstoff, der bei der Rohproteinberechnung als Protein-Stickstoff (eigentlich stammt er ja aus dem Horn von Schnabel und Krallen und nicht aus einem Protein) in die Analyse eingeht und so den Rohproteinwert des Futtermittels erhöht, jedoch vom Hund nur schwer verdaut und kaum verwertet werden kann. Alle Hundefuttersorten bestehen zum größten Teil (60 - 90 Prozent) aus Getreide, was man in der Analyse umgeht, indem man die Getreidesorten einzeln auflistet. So ist es möglich, Fleischmehl als erste Zutat aufzuführen, obwohl zusammengerechnet die Haupt-Zutat gemischtes Getreide ist. Vitamine, Enzyme, Aminosäuren und essentielle Fettsäuren werden zerstört, verändert oder beschädigt durch die Erhitzung im Herstellungsverfahren, viele Narkosemittel und Medikamente jedoch nicht. Auf diese Substanzen wird das Futter aber nicht untersucht. Schon mal überlegt, wo die Kadaver vieler unserer verstorbenen Lieblinge landen? Antwort: Knochen- und Fleischmehl! Dazu kommt, daß die Abdeckereien sich oft nicht einmal die Zeit nehmen, Flohhalsbänder von verendeten oder eingeschläferten Tieren oder die Plastikverpackungen von abgelaufenem Supermarkt-Fleisch zu entfernen, bevor diese zu Knochen- oder Fleischmehl verarbeitet werden. Gerne verwendet man auch Füllstoffe wie Rotebeetemasse, da sie den Stuhl dunkel färben und lange im Darm bleiben, was dazu führt, daß der Stuhl sehr fest ist - ein beliebtes Verkaufsargument vieler Hersteller. Auch benutzen die Fertigfutterhersteller gerne Bezeichnungen wie "Zellulose", was meist einfach eine unverdächtig klingende Bezeichnung für Sägemehl ist. Zellulose ist laut Definition "ein pflanzliches Polysaccharid mit linearem Aufbau aus Cellobiose- bzw. Glucose-Molekülen. Unlöslich in Wasser, löslich in konzentrierter Phosphorsäure, kalten konzentrierten Laugen; durch konzentrierte Mineralsäuren hydrolysierbar bis zur Glucose; natürlich vorkommend in der Zellwand von Mikroben u. Planzen (bis zu 50 Prozent des Holzes). Kann durch Cellulasen bei Pflanzenfressern bakteriell abgebaut werden. Wird technisch gewonnen als Zellstoff" (Lexikon Medizin, Urban & Schwarzenberg 1997). Oder, anders ausgedrückt, kein geeignetes Hundefuttermittel.
Der Hund ist ein Karnivor! Wie sein Vorfahr, der Wolf, gehört der Hund zur Ordnung der Karnivoren, wobei der Wolf kein reiner Fleischfresser ist. Außer Beutetieren frißt der Wolf Obst, Kräuter, Beeren, Gräser, Wurzeln, Insekten und auch den Kot der Pflanzenfresser. Überwiegend frißt der Wolf jedoch Großwild; vom Beutetier wird alles aufgefressen bis auf die größeren Knochen, einen Großteil von Haut und Fell und einen Teil des Magen-Darm-Inhalts Durch den Verzehr des ganzen Tieres bekommt der Wolf alle für ihn lebenswichtigen Nährstoffe: Eiweiß, Fett, Mineralien, Vitamine, Enzyme und Ballaststoffe. Der Hund hat das Gebiß eines Karnivoren, mit kräftigen Eckzähnen, um die Beute zu greifen und Backenzähnen mit scharfen Kanten, um Fleisch und Knochen durchbeißen zu können. Im Gegensatz zu Pflanzenfressern hat der Hund keine Verdauungsenzyme im Speichel und produziert vergleichsweise sehr wenig Speichel. Hundespeichel ist sehr zähflüssig und dient als Gleitmittel für die Nahrung, die beim Fleischfresser meist aus größeren Brocken besteht. Der Magen des Hundes ist im Vergleich zu Pflanzenfressern sehr groß: achtmal so groß wie ein Pferdemagen, in Relation zum Körpergewicht. Die Magensäure des Hundes enthält anteilig zehnmal mehr Salzsäure als die des Menschen und hat, mit Nahrung im Magen, einen pH-Wert von unter 1 (Mensch: pH 4 bis 5). Die Produktion der Verdauungssäfte erfolgt beim Hund durch den Schlüsselreiz Fleisch. Der Darm des Hundes ist sehr kurz im Vergleich zum Darm des Pflanzenfressers. Die vollständige Verdauung von Fleisch und Knochen dauert beim Hund maximal 24 Stunden; Pflanzenfresser brauchen für die Verdauung vier bis fünf Tage. All diese Fakten sprechen eindeutig dafür, daß der Hund ein Fleischfresser ist und eine auf Getreide basierende Ernährung grundsätzlich falsch ist für diese Spezies.
Der hohe Getreideanteil von Fertigfutter verursacht einige Probleme beim Hund. Die Magensäfte werden nicht ausreichend gebildet, weil der Schlüsselreiz Fleisch fehlt, folglich werden Bakterien nicht abgetötet, es kommt zu Fehlgärungen, Durchfall, Magenumdrehungen und Parasitenbefall. Die Bauchspeicheldrüse ist überfordert mit der Produktion von Enzymen zur Verdauung von Getreide, weil im hocherhitztem Fertigfutter kaum noch Enzyme vorhanden sind und die Verdauung des Hundes auf große Mengen von pflanzlicher Nahrung keineswegs eingestellt ist. Das Kochen von tierischen Eiweißen verändert viele der Aminosäuren-Ketten und macht sie für den Hund größtenteils unbrauchbar. Eiweiße werden durch Kochen schwer verdaulich, zudem gehen dabei viele Mineralien verloren. Auch wenn man das Kochwasser hinzufüttert, sind diese Mineralien größtenteils nicht mehr verwertbar für den Hund. Der Hund hat einen anderen Bedarf an Aminosäuren als die Pflanzenfresser, und diese Aminosäuren sind fast alle in rohem Fleisch enthalten. Ohne diese Aminosäuren kann der Hund kein gesundes Gewebe und kein gesundes Immunsystem aufbauen. Das Fett im Fertigfutter wird durch Konservierungsmittel wie Ethoxiquin, BHA und BHT haltbar gemacht. Diese Konservierungsmittel können die Bildung von weißen Blutkörperchen verhindern, das Immunsystem schwächen und die Aufnahme von Glucose blockieren und dürfen wegen Krebsverdacht in Nahrungsmitteln für den Humanverzehr nicht verwendet werden. Omega-3-Fettsäuren fehlen meist gänzlich im Fertigfutter, weil sie nicht lange haltbar gemacht werden können. Letztendlich sind gekochte Nahrungsmittel völlig tot. Vitamine, Mineralien, Enzyme und Aminosäuren werden zerstört oder in einen unbrauchbaren Zustand gebracht. Teilweise werden diese Zutaten dem Fertigfutter nachträglich zugeführt, aber oft sind es billige, chemisch hergestellte Präparaten die nur schwer verwertet werden können. Im günstigsten Fall überlebt der Hund scheinbar gesund; doch oft genug kommt es zu Erkrankungen. Das Immunsystem wird geschwächt durch den Mangel an Enzymen, Aminosäuren, Antioxidantien und essentiellen Fettsäuren; die überforderte Bauchspeicheldrüse funktioniert nicht mehr richtig; durch die fehlende Zahnhygiene entstehen Zahnstein und chronische Entzündungen im Maul, die wiederum das Immunsystem schwächen. Einige neue unabhängige Untersuchungen haben gezeigt, daß der Zahnstein und die darauffolgende Gingivitis (Zahnfleischentzündung) eine beim Hund Immunschwäche verursachen. Inzwischen gibt es diverse Diätfutter, um die Erkrankungen zu behandeln, die durch das Füttern von Fertigfutter überhaupt erst entstanden sind. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man über diese Ironie lachen. Was nun?
Aus Sorge um die Gesundheit ihrer Hunde haben sich immer mehr Züchter und Hundebesitzer in den letzten Jahren gründlich mit der Ernährung ihrer Tiere befaßt. Dabei sind viele auf die natürliche, artgerechte Ernährung mit rohem Fleisch und Knochen gekommen. Ältere, fast vergessene Bücher, wie die von Juliette de Bairacli Levy, fanden auf einmal neue Leser, und viele neue Bücher zum Thema kamen auf den Markt wie z.B. "Katzen würden Mäuse kaufen" - Dieses Buch mit seinen teilweise brutal aufgezeigten Tatsachen wird auch Ihnen die Augen öffnen. Juliette de Bairacli Levy möchte ich noch kurz erwähnen, denn diese außergewöhnliche Frau hatte bereits in den 50er und 60er Jahren vor der Gefahr des Fertigfutters und vor Impfungen gewarnt und immer die Ernährung mit frischen, rohen Zutaten befürwortet. Die Züchter, die ihren "natural rearing"-Methoden über Jahrzehnte treu blieben, berichteten von durchgängig gesunden Hunden in Zeiten, in denen man immer mehr von kranken Hunden hörte. Inzwischen füttern viele Menschen ihre Hunde nach den Prinzipien von BARF und berichten von erstaunlicher Besserung ihres Gesundheitszustands. Hautprobleme verschwinden, die Hunde haben mehr Energie, die Hündinnen haben mit Trächtigkeit und Welpenversorgung weniger Probleme, und die Welpen wachsen langsamer und gesünder auf. Viele gesundheitliche Probleme verschwinden oder verbessern sich nach der Umstellung auf BARF. Bei der Natürlichen Ernährung wird versucht, die Nahrung eines wild lebenden Kaniden nachzuahmen. Da es wohl kaum möglich ist, ganze wildlebende Tiere zu verfüttern, muß man sich mit den Nahrungsbedürfnissen des Hundes auseinandersetzen. Es kann zu Fehlernährung kommen, wenn man nur Fleisch füttert. Es gibt einiges zu beachten, zum Beispiel das Alter des Tieres, seinen Gesundheitszustand und natürlich, daß der Hund mit allen Nährstoffen in ausreichenden Mengen versorgt wird. Heutzutage gibt es im Internet viele Websites und Foren, wo man Informationen und Rat erhalten kann. Auch können Sie sich an einen Tierheilpraktiker oder Tierarzt wenden, der sich mit dem Thema auskennt. Am Ende dieses Beitrags finden Sie einige Links und Buchtitel zur artgerechten Ernährung. Nur Mut: Diese Art von Fütterung ist viel einfacher, als man denkt.
Vorurteile
Viele Hundebesitzer haben Bedenken, Fleisch zu füttern, weil die Fertigfutterhersteller und Tierärzte immer wieder vor rohem Fleisch und Knochen warnen. Rohes Fleisch sei gefährlich - der Hund werde Parasiten oder Salmonellen bekommen, heißt es. Nur durch Fertigfutter könne der Nährstoffbedarf des Hundes gedeckt werden, wird behauptet. Knochen seien lebensgefährlich, warnt die Fertigfutterlobby. Rohernährung sei viel zu teuer und zeitaufwendig, heißt es. Wie oben schon erklärt worden ist, besitzt der Hund den Verdauungsapparat eines Karnivoren; das heißt, die gesamte Verdauung des Hundes ist auf rohes Fleisch und Knochen eingestellt. Salmonellen und andere Bakterien sowie Parasiten sind allgegenwärtig - ein gesunder Organismus wird damit problemlos fertig. Die Magensäure des Hundes ist sehr stark und kann Knochen, Knorpel und Fleisch problemlos verdauen. Da durch den Schlüsselreiz Fleisch ausreichend Magensäfte produziert werden, werden bei der Rohernährung schädliche Bakterien vernichtet, und es kommt äußerst selten zu Parasitenbefall. Es ist gar nicht notwendig, alle lebenswichtigen Nährstoffe bei jeder Mahlzeit zu verabreichen. Eine solche Behauptung kann nur ein Tierfutterhersteller machen. Die Ausgewogenheit findet über einen Zeitraum von mehreren Wochen statt, wie es auch in der Natur passiert. Bei einer rohen, natürlichen Ernährung ist es deswegen nicht weiter schlimm, wenn ein Hund eine gewisse Zeit etwas einseitig ißt, vorausgesetzt, man füttert in der Regel recht abwechslungsreich. fleisch zu füttern ist nicht wesentlich zeitaufwendiger oder teurer, als Fertigfutter zu füttern. Am Anfang machen sich viele Sorgen, dem Hund könnte etwas fehlen, und neigen dazu, zu viele Ergänzungsmittel zu füttern oder darauf zu achten, daß der Hund täglich alles bekommt. Mit der Zeit legen sich diese Sorgen, und der Zeitaufwand wird geringer. Fleisch und Knochen, die man zur BARF-Ernährung nutzt, sind meist Überbleibsel von Fleisch für unsere Ernährung und deswegen nicht teurer als ein mittelmäßiges Hundefutter. Vorteile " Kein Zahnstein " Kein übler Hundegeruch " Weniger Parasiten " Starkes Immunsystem " Wesentlich kleinere Kotmengen " Starke Bänder und Sehnen " Bessere Muskulatur " Erleichterung bei arthritischen Erkrankungen " Weniger Wachstumsprobleme " Risiko von Magendrehung drastisch reduziert " Schönes, gesundes, glänzendes FellIn der Praxis Da Hunde verschieden sind, müssen Sie Ihren Hund gut beobachten und gegebenenfalls den Ernährungsplan auf Ihren Hund abstimmen. Es gibt Hunde, die kein Getreide vertragen oder rohes Fleisch und Knochen anfangs nicht ohne weiteres verdauen können. Manche Hunde mögen Innereien oder Gemüse einfach nicht. Hier nur einige Anhaltspunkte bzw.Anregungen. Fleisch sollte in nicht zu kleinen Stücken oder am Knochen gefüttert werden, da das Kauen wichtig für die Zahnpflege ist. Wir geben über das Fleisch Getreideflocken bzw. Futterhaferflocken und übergiessen das mit warmem Wasser.In der Regel sollte eine Dogge ab ca. 1 Jahr 2 x gefüttert werden, um so der gefürchteten Magendrehung entgegenzuwirken. Es wäre auch zu raten, 1 x pro Woche einen Fastentag einzulegen. Wir geben unseren Doggen fein geriebene Karotten, Petersilienwurzel und Sellerie unters Fleisch. Da wir 90 % Frischfleisch und Pansen füttern, erhalten unsere Doggen 2 x /Woche Vitamin-Mineralstoffgaben. 2 x /Woche - nicht als Hauptmahlzeit - erhalten sie Magermilch mit Magerquark und Ei.
Empfohlene Literatur: Deutsch "B.A.R.F. - Biologische Artgerechte Rohe Fütterung" von S. Simon - zur Zeit nur als Broschüre erhältlich; als Buch Herbst 2005 erhältlich "Das neue Kräuterhandbuch für den Hund" von Juliette de Bairacli Levy - im Herbst 2005 erhältlich "Hundezucht naturgemäß mit Liebe und Verstand" von Ilse Sieber & Eric H. W. Aldington "Mein Hund, Natürlich Gesund" von Silvia Dierauer - Unabhängiger Ratgeber zur Förderung der Gesundheit Ihres Hundes mit dem Schwerpunkt Ernährung. Bestellinfos - http://www.meinhund.ch
Englisch "The Complete Herbal Handbook for the Dog and Cat" von Juliette de Bairacli Levy "The Holistic Guide for a Healthy Dog" von Wendy Volhard und Kerry Brown "Raw Meaty Bones" von Dr. Tom Lonsdale "Natural Nutrition for Dogs and Cats - the Ultimate Diet" von Kymythy Schultze Weitere Buchempfehlungen
Internetseiten: Deutsch http://www.barfers.de - BARF und Naturheilpraktik für Hunde